Nur ein gesunder Jagdhund kann seine Leistungen bringen. Neben der entsprechenden Ausbildung und dem erforderlichen, lebenslangen Training ist auch die Gesundheit und Leistungsfähigkeit ein wesentlicher Parameter für die weidmännische Verwendung unserer vierbeinigen Jagdbegleiter.
Gerade zu Jahresbeginn und zu Beginn der Jagdsaison sollte jeder Hundeführer einige Vorkehrungen treffen und bereits getroffene Vorsorgemaßnahmen auf deren Wirksamkeit hin kontrollieren.
Eine wesentliche Prophylaxe stellt die Immunisierung gegen Infektionskrankheiten dar. Auch wenn derzeit Österreich tollwutfrei ist, sollte jeder Jagdhund unbedingt gegen Tollwut geimpft sein. Nicht nur, weil nicht ausgeschlossen werden kann, dass infizierte Füchse, die ein ausgiebiges Zugverhalten nach einer Infektion zeigen, duzende Kilometer auf einmal zurücklegen können und somit unter Umständen auch österreichisches Staatsgebiet erreichen können, oder importierte Hunde das Virus mitgebracht haben können, sondern weil Tollwut für den Menschen bei einer Infektion tödlich verläuft.
Bedingt durch zahlreiche Staupefälle bei Füchsen sollten Jagdhunde auch einen wirksamen Impfschutz gegen Staupe besitzen.
Eine Leptosirose-Infektion – auch für den Menschen gefährlich und somit eine Zoonose – ist besonders für Hunde, die sich in stehenden Gewässern tummeln wichtig. Diese Impfung ist zumindest jährlich zu wiederholen. Bei Staupe- und Tollwut-Impfungen gibt es Impfstoffe, die nach der Grundimmunisierung einen 3-jährigen Schutz bieten.
Aber auch eine Parasitenvorsorge sollte gerade im Frühjahr rechtzeitig betrieben werden. Über das ganze Jahr sind in zumindest 4 monatigen Abständen Entwurmungen empfehlenswert. Hunde, die intensiven Kontakt zu Raubwild haben, sollten unbedingt – auch aus Sicherheitsgründen für den Halter – öfter entwurmt werden.
Bedingt durch die gestiegenen Außentemperaturen, ist die Anzahl von Zecken und stechenden Insekten übertragenen Erkrankungen massiv gestiegen. Auf eine Zeckenschutzprophylaxe ist besonderes Augenmerk zu legen.
In letzter Zeit treten zahlreiche Erreger, die früher nur in Mittelmeerländern vorgekommen sind, auch bei uns auf. Dazu zählen z.B. Anaplasmen, Ehrlichien, Borrelien, Babesien. Alle diese lebensbedrohlichen Infektionskrankheiten stellen eine massive Belastung der Tiere dar.
Zur Zeckenabwehr dienen verschiedene Präparate, die in tierärztlichen Hausapotheken erhältlich sind und in unterschiedlicher Form verabreicht werden. Die gängigsten Mittel sind Tabletten, die monatlich oder in 3-monatigen Intervallen verabreicht werden. Einen verlässlichen Schutz bieten auch flüssige Medikamente, die im Nackenbereich auf die Haut aufgetropft werden, oder spezielle Halsbänder.
Mag. Dr. Klaus Hejny